Gotha
Wo Cranach sich verliebte
In Gotha hat sich Lucas Cranach d. Ä. verliebt: Hier lernte er Barbara Brengebier, die Tochter eines Gothaer Ratsherren, kennen. Die Heirat fand um 1512 vermutlich in Gotha statt. Noch heute heißt das Gebäude der Brengebiers am Hauptmarkt, in dem später Cranachs Tochter Ursula mit ihrem Mann wohnte, Cranach-Haus. Ihre Schwester Barbara lebte seit 1555 ebenso in Gotha. Sie war mit Christian Brück, dem Kanzler des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. verheiratet. Er wurde im Zuge der Grumbach’schen Händel am 18. April 1567 auf dem Hauptmarkt gevierteilt, wo eine in das Straßenpflaster eingelassene Tafel an das Datum erinnert.
In den Museen auf Schloss Friedenstein finden sich zahlreiche bedeutende Gemälde und ein umfangreicher Bestand an Grafiken der Malerfamilie Cranach, welche die Herzöge von Sachsen-Gotha aus altem ernestinischen Besitz nach Gotha mitbrachten.
Empfehlungen
Schloss Friedenstein
Das imposante Schloss Friedenstein (1643 – 1654) birgt prächtige Gemächer, die Forschungsbibliothek mit reichen Beständen zur Lutherzeit sowie einzigartige Sammlungen in mehreren Museen. Cranach-Werke präsentiert das Schlossmuseum, ab 2013 das mit den Kunstsammlungen neu eröffnete Herzogliche Museum.
Augustinerkloster
Martin Luther, dessen Trauzeuge Cranach war, weilte häufig in Gotha; 1537 schrieb Luther, schwer erkrankt, hier sein zweites Testament, wonach er in Gotha begraben sein wollte. Im Augustinerkloster wirkte der Reformator Friedrich Myconius (sein Wohnhaus nebenan), mit dem Cranach d. Ä. gut bekannt war.
Cranach-Haus
Das ursprüngliche Gebäude am Hauptmarkt 17 brannte im 17. Jahrhundert ab und wurde unter Verwendung älterer Teile, wie etwa des Familienwappens der Cranachs, wieder aufgebaut.
Forschungsbibliothek Gotha
Die Forschungsbibliothek Gotha, eine der größten historischen Bibliotheken in Deutschland, verfügt über einen umfangreichen Bestand an Buchgrafiken aus der Werkstatt der beiden Cranachs.